Diese beinhalten Störungen der Lustempfindung (Libidostörung) und Störungen der Befeuchtung (Lubrifikationsstörungen). Nach aktuellen wissenschaftlichen Daten leidet jede 3. Frau an einer Libidostörung und jede 5. Frau an einer Befeuchtungsstörung (Lubrifikationsstörung) (Rozen 1998, Braun 2003).
Begünstigend für Störungen der Befeuchtung oder Erregung (Lubrifikationsstörungen oder Libidostörungen sind eine Reihe von Risikofaktoren, welche organisch oder psychisch begründet sein können.
Es werden unter anderem Fragen gestellt nach:
diese sind nur bei speziellen Fragestellungen erforderlich:
Neben der Aufklärung der Partner und der Anleitung zu einer besseren Stimulation der Partnerin kommen Gleitmittel und Hilfsmittel zur Anregung der sexuellen Phantasie zum Einsatz. Hier sollten beide Partner offen ihre Wünsche äußern . Die Anleitung zur Masturbation, auch während des Sexualakts ist ebenso wichtig wie das offene Gespräch über manuelle und orale Befriedigungstechniken.
Therapeutisch kommen hier neben Masturbationstechniken in erster Linie hormonelle Substitutionstherapien mit Östrogenen bei Frauen nach der Menopause zum Einsatz. Sinnvoll ist auch der Einsatz von niedrigdosierten Androgenen mit Mesterolon oder Testosteronundecanoat wenn die Östrogentherapie nicht zum gewünschten Therapieerfolg führt (Platt 1996).Die Therapie mit DHEA führt nachweislich zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens (Morales 1994). Eine Anstieg sexueller Phantasien und des sexuellen Interesses wurde in anderen Studien nachgewiesen (Arlt 1999, Goldstein 2001): Vaginale Kombinationspräparate aus Dihydrotestosteron und Östrogenen zeigten einen deutlichen Erfolg in der Therapie von Libidostörungen bei postmenopausalen Frauen (Redmond 1998) . Weiterhin lokal erfolgreich anwendbar ist das in Frankreich erhältliche DHT (Dihydrotestosteroncreme) für den Vulvabereich (Graziottin 1998, Potempa 2004) Aufgrund der aktuellen Datenlage muss bei der Verordnung von Östrogenpräparaten in der Menopause besondere Vorsicht gelten, da ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs und Herz-Kreislauferkrankungen statistisch nachgewiesen wurde.
Die Verwendung von PDE-5 Hemmern wie Sildenafil, Vardenafil oder Tadalfil hat keine Einfluß bei weiblichen Orgasmusstörungen. Hingegen ist der Einfluß bei Lubrifikationsstörungen (Befeuchtungsstörungen) und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) bei nachgewiesen ausgeglichenen Hormonhaushalt erfolgversprechend (Porst 2000)
Ein bewährtes Hilfmittel ist der Vaginalvibrator in der Therapie weiblicher Orgasmus und Lubrifikationsstörungen. Der Erektionshilfe des Mannes nachempfunden ist die Vakuumerektionshilfe EROS CTD welche für die Durchblutungssteigerung im Klitorisbereich geeignet ist und im Medizinhandel erhältlich ist.